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Sonntag, 15. Dezember 2019
Ein Fall von Wachstum
221berlin, 17:17h
Einen Schatz zu vergraben, ist eine gute Idee. Nur der Vergrabende weiß, wo er zu finden ist. Um seine Erben über den genauen Standort zu informieren, fertigt man eine exakte Beschreibung an und übergibt diese in einem verschlossenen Umschlag seinem Anwalt. So weit, so gut.
Aber: Was tun die armen Verwandten, wenn sie die Kassette mit dem wertvollen Inhalt trotz der detaillierten Instruktion nicht finden? Sie wenden sich an einen Privatdetektiv.
Die Instruktion hatten sie genau befolgt. Der Schatten einer Baumspitze sollte an einem bestimmten Tag im Juni (die exakte Uhrzeit war angegeben) auf den Punkt fallen, an dem eine Kassette vergraben worden sein sollte. Der Zeitpunkt war bereits vorüber, was aber unerheblich war: Das große Loch im Boden zeigte deutlich die Stelle, an der der Schatten des Baumes geendet hatte. Es handelte sich um ein sehr tiefes Loch mit einem großen Durchmesser. Die Erben des Grundstücks hatten ganze Arbeit geleistet. („Grabt nur, grabt …“)
Nach näherer Betrachtung des Baumes, dessen Schattenspitze den entscheidenden Hinweis hätte liefern sollen, kam ich nicht umhin zu fragen, um was für einen Baum es sich handeln würde (typisch Stadtkind). Nach einem Telefonat mit einen Absolventen der Forstakademie Eberswalde musste dann nur noch eine einfache Berechnung durchgeführt werden. Einer der anwesenden Erben war so freundlich, mir ein Maßband zu leihen. Ausgehend von dem Loch, dass die fleißigen Erben gegraben hatten, war es jetzt notwendig, eine bestimmte Strecke in Richtung Baum abzumessen. Die Stelle wurde mit einem Stein markiert. Nach einigen Zweifeln begannen die Leute zu graben und stießen schließlich auf das Objekt ihrer Begierde. Große Freude allerseits.
Was war nun das Geheimnis? Der angerufene Forstmensch hatte interessante Dinge über das Wachstum von Bäumen zu berichten gewusst; unter anderem über die Wachstumsgeschwindigkeit der Schwarzpappel. Der Rest war simpel. Anhand des Datums der Anleitung war herauszufinden, wie lange der Baum noch weitergewachsen war; und schließlich war noch eine einfache Rechenaufgabe zu lösen. Man kann sich fragen, warum die Erben, die den Hof ja kannten, nicht selbst darauf gekommen waren, dass ein Baum manchmal noch wächst. Wahrscheinlich war die Aufregung zu groß gewesen. Die Dokumente waren bedeutsam; es ging um Grundstücksangelegenheiten.
Warum allerdings die Unterlagen in einer Kassette, in mehrere Lagen Müllbeutel gehüllt, vergraben worden waren, konnte nicht mehr geklärt werden. Sie hätten ja beim Anwalt oder einem Notar hinterlegt werden können.
Aber: Was tun die armen Verwandten, wenn sie die Kassette mit dem wertvollen Inhalt trotz der detaillierten Instruktion nicht finden? Sie wenden sich an einen Privatdetektiv.
Die Instruktion hatten sie genau befolgt. Der Schatten einer Baumspitze sollte an einem bestimmten Tag im Juni (die exakte Uhrzeit war angegeben) auf den Punkt fallen, an dem eine Kassette vergraben worden sein sollte. Der Zeitpunkt war bereits vorüber, was aber unerheblich war: Das große Loch im Boden zeigte deutlich die Stelle, an der der Schatten des Baumes geendet hatte. Es handelte sich um ein sehr tiefes Loch mit einem großen Durchmesser. Die Erben des Grundstücks hatten ganze Arbeit geleistet. („Grabt nur, grabt …“)
Nach näherer Betrachtung des Baumes, dessen Schattenspitze den entscheidenden Hinweis hätte liefern sollen, kam ich nicht umhin zu fragen, um was für einen Baum es sich handeln würde (typisch Stadtkind). Nach einem Telefonat mit einen Absolventen der Forstakademie Eberswalde musste dann nur noch eine einfache Berechnung durchgeführt werden. Einer der anwesenden Erben war so freundlich, mir ein Maßband zu leihen. Ausgehend von dem Loch, dass die fleißigen Erben gegraben hatten, war es jetzt notwendig, eine bestimmte Strecke in Richtung Baum abzumessen. Die Stelle wurde mit einem Stein markiert. Nach einigen Zweifeln begannen die Leute zu graben und stießen schließlich auf das Objekt ihrer Begierde. Große Freude allerseits.
Was war nun das Geheimnis? Der angerufene Forstmensch hatte interessante Dinge über das Wachstum von Bäumen zu berichten gewusst; unter anderem über die Wachstumsgeschwindigkeit der Schwarzpappel. Der Rest war simpel. Anhand des Datums der Anleitung war herauszufinden, wie lange der Baum noch weitergewachsen war; und schließlich war noch eine einfache Rechenaufgabe zu lösen. Man kann sich fragen, warum die Erben, die den Hof ja kannten, nicht selbst darauf gekommen waren, dass ein Baum manchmal noch wächst. Wahrscheinlich war die Aufregung zu groß gewesen. Die Dokumente waren bedeutsam; es ging um Grundstücksangelegenheiten.
Warum allerdings die Unterlagen in einer Kassette, in mehrere Lagen Müllbeutel gehüllt, vergraben worden waren, konnte nicht mehr geklärt werden. Sie hätten ja beim Anwalt oder einem Notar hinterlegt werden können.
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